Wichtig beim Kioskstart: Topseller, Werbung – und gut zuhören

„Wir hören aktuell genau hin, was sich unsere Kunden wünschen und probieren noch einiges aus.“ Diana Müthe von der WABe e.V. Aachen ist innerhalb kurzer Zeit zur Expertin für Fragen geworden, worauf es bei der Eröffnung eines Kiosks ankommt.
Im Juni hat die gemeinnützige Organisation WABe die Leitung des Servicepunkts im Stolberger Hauptbahnhof übernommen. Der Kiosk am Bahnhof des Aachener Stadtteils stand zuvor eine Zeit lang leer.
Seit 1985 unterstützt WABe in der Region Aachen Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten, darunter wohnungslose, langzeitarbeitslose und behinderte Menschen. Diese finden in den Beratungsstellen, Wohneinrichtungen und Arbeitsprojekten Hilfen zur (Re-)Integration in die Gesellschaft.

Geeignetes Sortiment auswählen

„Wir konzentrieren uns zunächst auf die Topseller, auf Produkte, die an solchen Standorten und in der Region besonders gut laufen“, erklärt Diana Müthe. Entsprechend wurde das Sortiment aus Süßwaren, Tabakprodukten und Eis gestaltet. „Auf Basis der Wünsche und Hinweise unserer Kunden werden wir das Sortiment in der kommenden Zeit weiterentwickeln und anpassen. Dazu versuchen meine Mitarbeiter und ich, mit möglichst vielen Kunden ins Gespräch zu kommen.“ Auch ein Bistrosortiment aus Backwaren und Kaffee gehört zum Angebot des Shops.
Unterstützt und beraten wurde Diana Müthe bei der Sortimentszusammenstellung und bei vielen anderen Fragen von Lekkerland. „Diese Beratung war elementar für den gelungenen Start“, so Diana Müthe. „Wir haben auch die Regale umgestellt und die Produkte entsprechend der aktuellen Empfehlungen platziert.“

Die Werbetrommel rühren

Neben einem aufgeräumten und einladenden Bild im Inneren des Kiosks wurde auch der Außenbereich hübsch gestaltet, beispielsweise um Pflanzen ergänzt. Insbesondere Mitarbeiter der Bahn verbringen am Kiosk ihre Pausen. Diese bilden auch einen Teil der Stammkundschaft. Einen Großteil der Kunden machen Pendler aus. Diese müssen noch stärker auf das neue Angebot aufmerksam gemacht werden.
„Der Kiosk ist nicht von den Bahnsteigen einsehbar, wir werden daher noch Banner an den Bahnsteigen anbringen“, berichtet die Kiosk-Betreiberin. Auch in den lokalen Medien wird für das neueröffnete Bistro getrommelt und die Webseiten demnächst neugestaltet. Vor Ort kann der Kiosk dabei von der Bekanntheit des Betreibers WABe profitieren. Diese ist bereits in vielfältiger Weise in Stolberg verankert, etwa als Betreiber des Sozialkaufhauses mit drei Standorten. Auch der soziale Aspekt als gemeinnütziges Unternehmen trägt positiv bei.

Weitere Angebote für bestehende und neue Kunden schaffen

Ein außergewöhnliches Produkt ist die „grüne Kiste“ – ein Angebot, das die WABe mit Produkten des von ihr geführten Bio-Gutes Hebscheid in Aachen und ihren Naturkostläden bestückt. Diese kann telefonisch oder online bestellt werden, im Hauptbahnhof abgeholt oder bis an die Haustüre geliefert werden. Zudem sollen der Ticketverkauf für die Tickets des regionalen ÖPNV sowie Postdienstleistungen wieder in das Angebot des Servicepunktes aufgenommen werden.
Ein künftiges zusätzliches Standbein hat Diana Müthe auch schon im Blick: „Neben dem stationären Geschäft können wir uns sehr gut die Belieferung der Unternehmen im umliegenden Gewerbegebiet mit Backwaren und Getränken vorstellen.“
Es gibt also viel zu tun für Diana Müthe und das Team vom Kiosk am Bahnhof in Stolberg.

Bild: Diana Müthe