Aufgepasst: So erkennen Sie Falschgeld!
Auch wenn die Zahl der bargeldlosen Zahlungen zunimmt: Häufig wird in Tankstelle, Kiosk & Co. noch immer bar bezahlt. Aber, Achtung: Überall, wo Euros über die Kassentheke wandern, kommen auch hin und wieder gefälschte Geldscheine vor. Wir zeigen Ihnen, wie Sie in Ihrem Tankstellen-Shop oder Kiosk Falschgeld sicher erkennen und im Fall der Fälle richtig reagieren.
Falschgeld kommt grundsätzlich selten vor. Dass ein gefälschter Schein in der Kasse Ihres Tankstellen-Shops oder Kiosks landet, mag erst einmal unwahrscheinlich scheinen – wenn es passiert, ist es jedoch um so ärgerlicher.
Deshalb sollten Sie die bei einer Barzahlung verwendeten Geldscheine grundsätzlich überprüfen – denn Falschgeld erkennen ist gar nicht so schwer! Die Prüfung benötigt weder viel Zeit, noch brauchen Sie ausgefallenes Equipment. Wir zeigen Ihnen in diesem Beitrag, worauf Sie achten müssen.
Geld fälschen ist schwer – denn viele verschiedene Merkmale machen Euro-Banknoten sicher
Eine ganze Reihe von Sicherheitsmerkmalen sorgt dafür, dass man eine Euro-Banknote nicht so einfach kopieren kann. So fühlen sich die Geldscheine durch spezielle Druckverfahren ganz besonders an – probieren Sie es einmal aus! Sie haben ein fühlbares Relief, das eine unverwechselbare Haptik erzeugt, wenn Sie über den Schein streichen.
Halten Sie den Geldschein gegen das Licht: Sie erkennen nun mehrere Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden, der als dunkler Strich senkrecht über die Banknote verläuft. Legen Sie den Geldschein dagegen auf eine dunkle Oberfläche, erscheinen die hellen Teile der Wasserzeichen auf einmal dunkel. Auf dem silbrig schimmernden Sicherheitsfaden können Sie den Wert der Banknote erkennen und finden dort auch noch einmal das Euro-Zeichen.
Auf der rechten Seite der Banknote befindet sich außerdem ein Folienstreifen, der beim Kippen der Banknote zusätzliche Symbole sichtbar werden lässt. So wird aus dem Gesicht der Europa durch leichtes Neigen des Scheines ein Eurozeichen.
Einige Sicherheitsmerkmale der Euroscheine sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen: So sind in den Bildern winzige Schriftzeichen versteckt, die mit Hilfe einer Lupe lesbar werden. UV-Licht lässt kleine, in das Papier eingearbeitete Fasern sowie bestimmte Teile des Motivs auf dem Geldschein aufleuchten. Auch Infrarotlicht macht ausgewählte Teile der Banknote in verschiedenen Farben sichtbar.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die verschiedenen Sicherheitsmerkmale der Euro-Banknoten am Beispiel eines 100 Euroscheins in einem Video (https://www.ecb.europa.eu/euro/banknotes/security/html/index.de.html#feel) sehr übersichtlich zusammengefasst. (Tipp: Mit einem Klick können Sie deutsche Untertitel einschalten!)
Falschgeld erkennen: So gehen Sie am besten vor!
Keine Sorge, Sie müssen für Ihren Tankstellen-Shop oder Kiosk nun nicht zwingend UV- oder Infrarot-Lampen anschaffen. Die meisten Sicherheitsmerkmale lassen sich auch ohne Hilfsmittel sehr gut überprüfen – dabei ist eines wichtig: Falschgeld kann man nur erkennen, wenn man das echte Geld gut kennt! Nehmen Sie sich deshalb einmal die Zeit, sich die häufigsten Euro-Scheine genau anzusehen.
Schlechte Fälschungen sind meistens schnell zu identifizieren, weil sie entweder keine oder nur sehr schlecht nachgeahmte Sicherheitsmerkmale aufweisen. Die EZB empfiehlt, bei der Annahme von Geldscheinen die Echtheit anhand des einfachen Prinzips „Fühlen – Sehen – Kippen“ anhand der oben beschriebenen Merkmale zu überprüfen.
Hilfreich ist es auch, einen verdächtigen Schein mit einer Banknote zu vergleichen, deren Echtheit garantiert ist – häufig fallen so Unterschiede deutlicher ins Auge.
Auf diese Banknoten sollten Sie besonders achten
Bei Falschgeld denkt man meistens an besonders große Scheine – 100 Euro, 200 Euro – oder die auslaufenden 500 Euro-Scheine. Die Banknoten, die jedoch tatsächlich am häufigsten gefälscht werden, sind der 20 Euro- und der 50 Euro-Schein. Der Grund: Hier schaut man oft doch nicht so genau hin.
Auch diese falschen Banknoten können jedoch großen Schaden anrichten, denn: Der entstandene Schaden wird meist nicht ersetzt. Einfach ignorieren ist ebenfalls keine gute Idee: Geben Sie wissentlich Falschgeld weiter, laufen Sie Gefahr, sich selbst strafbar zu machen. Deshalb sollten Sie sich und Ihre Mitarbeitenden mit den Sicherheitsmerkmalen der Euro-Banknoten vertraut machen und eine Prüfungs-Routine vereinbaren, die bei jedem Bezahlvorgang eingehalten wird.
Falschgeld entdeckt: Und jetzt?
Sollte es dann passieren, dass Sie oder eine/r Ihrer Mitarbeitenden eine gefälschte Banknote in der Hand hält, empfiehlt das Bundeskriminalamt die folgende Vorgehensweise:
- Geben Sie das Falschgeld auf keinen Fall an die/den Kund:in zurück oder an andere Personen weiter.
- Prägen Sie sich das Aussehen der/des Kund:in ein und notieren Sie das KFZ-Kennzeichen, wenn Sie es erkennen können.
- Legen Sie das Falschgeld zur Seite – wenn möglich in einen Briefumschlag, falls Sie einen zur Hand haben. So können später gegebenenfalls Fingerabdrücke sichergestellt werden.
- Verständigen Sie nun umgehend die Polizei und melden Sie den Vorfall.
- Besonders wichtig: Bringen Sie weder sich noch andere Personen in Gefahr, beispielsweise indem Sie die/den Kund:in mit Ihrem Verdacht konfrontieren!
Fazit
Moderne Banknoten sind immer schwieriger zu fälschen – deshalb wird Falschgeld in den letzten Jahren immer seltener. Trotzdem sollten Sie und Ihre Mitarbeitenden im Tankstellen-Shop oder Kiosk in der Lage sein, Falschgeld zu erkennen und wissen, wie Sie sich in so einem Fall korrekt verhalten:
- Machen Sie sich mit den verschiedenen Sicherheitsmerkmalen der Euro-Banknoten vertraut: Betrachten Sie sie genau, fassen Sie sie an und sehen Sie sich das Video der Europäischen Zentralbank an, in dem die Merkmale einzeln erläutert und gezeigt werden.
- Mit dem Prinzip „Fühlen – Sehen – Kippen“ lassen sich die meisten gefälschten Geldscheine gut und schnell erkennen – denken Sie daran, dass auch Ihre Mitarbeitenden dazu in der Lage sein sollten!
- Vereinbaren Sie eine Prüfroutine, die beim Bezahlvorgang mit bestimmten Banknoten stets durchgeführt wird.
- Achten Sie dabei insbesondere auf die häufig gefälschten 20 Euro- und 50 Euro-Scheine.
- Denken Sie daran: Falschgeld dürfen Sie keinesfalls wissentlich weitergeben, Sie machen sich sonst strafbar!
- Informieren Sie bei einem Verdacht umgehend die Polizei, stellen Sie den Schein sicher und merken Sie sich möglichst viele äußere Merkmale der damit zahlenden Person.
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