Seit 2021 entwickelt und testet Lekkerland unbemannte Convenience Shops, sogenannte Smart Stores. Inzwischen befinden sich die ersten Lösungen im Roll-out. Mehmet Tözge, Vice President Smart Stores bei Lekkerland, gibt einen Überblick und Einblicke.

REWE Ready om Lichtenau
Charlotte Sattler / Lekkerland

Bild: REWE ready Smart Shop am EnBW-Schnellladepark in Lichtenau (bei Chemnitz)

Convenience ist heute Teil des Alltags vieler Menschen. Es ist das Lebensgefühl jener Generationen, die immer weniger Wert legen auf die drei klassischen Mahlzeiten – und sich am liebsten rund um die Uhr mit Snacks und Getränken versorgen können möchten. Die schnellen Service 24/7 erwarten, gerne bargeldlos bezahlen und wenige Kontakte bevorzugen.

Smart Stores bedienen diese Anforderungen perfekt. Deshalb haben wir von Lekkerland 2021 damit begonnen, verschiedene Lösungen für 24/7 Smart Shops zu entwickeln.

„One size fits all“ funktioniert nicht#

Dabei war unser Credo von Anfang an: „One size fits all“ funktioniert nicht. Die Standorte und damit die Anforderungen der jeweiligen Kund:innen sind unterschiedlich. Das wissen wir nicht zuletzt von den Convenience-Segmenten, in denen wir unabhängig von Smart Stores schon lange unterwegs sind. Seien es beispielsweise Tankstellen oder Travel-Retail-Standorte an Bahnhöfen oder Flughäfen. Unterschiedliche Anforderungen verlangen nach unterschiedlichen Lösungen.

Seit dem Start 2021 haben wir fünf verschiedene Smart-Store-Lösungen entwickelt und getestet:

  • die Self-Checkout-Lösung Smart Kiosk;
  • die Lösung Smart Shop, die KI-basierte Smart Fridges und Smart Vendings nutzt;
  • die KI-basierte Lösung Smart BOX;
  • die Lösung Smart Automat, bei der die Robotics-Technologie zum Einsatz kommt;
  • die Lösung Smart Stop mit Smart Vendings.

Ausführlichere Infos zu den einzelnen Lösungen auf dieser Lekkerland Website

Mittlerweile betreiben wir mehr als 20 Smart-Store-Standorte – an Ladeparks, in Krankenhäusern und an Büro-Standorten.

Smart Shop in der Sana Klinik München
Lekkerland

Bild: Smart Shop unter der Marke Frischwerk in der Sana Klinik München

Erkenntnisse: Schnelles Internet und eine intuitive Customer Journey wichtig

Auf unserem Weg haben wir in den vergangenen Jahren viele Erfahrungen gesammelt und hinzugelernt. Zusammengefasst lässt sich sagen: Es muss alles darauf ausgerichtet sein, dass sich Kund:innen schnell und einfach unterwegs versorgen können.

Drei Erkenntnisse will ich dabei herausheben:

  1. Smart-Store-Standorte brauchen eine schnelle und zuverlässige Internet-Anbindung. Das gilt vor allem für Standorte, die KI-basierte Technologien nutzen. In unseren Fällen ist das Computer Vision.Wir haben die Erfahrung gemacht, dass insbesondere an ländlicheren Standorten die Internet-Geschwindigkeit teilweise nicht ausreicht. Hintergrund ist, dass beim Einsatz von Computer Vision permanent hochauflösend Bilder in die Cloud hochgeladen werden müssen. Sie ermöglichen die Erkennung der Ware, die die Kund:innen entnehmen. Dafür ist eine Upload-Geschwindigkeit von mindestens 20 MB/Sekunde erforderlich.An den entsprechenden Standorten nutzen wir heute den Internet-Dienst Starlink und erhalten dadurch zuverlässig die Internet-Geschwindigkeit, die wir beim Upload benötigen.

 

  1. Die Customer Journey muss vollkommen intuitiv sein. Vom ersten Betreten des Stores über das Erfassen eines Zahlungsmittels bis zur Auswahl der Produkte – alles muss so einfach und verständlich wie möglich sein. Der Einkauf in einem Smart Store soll bequem sein.Wir arbeiten deshalb fortlaufend zusammen mit spezialisierten UX-Agenturen (UX = User Experience) daran, die Customer Journey in unseren Smart Stores noch intuitiver zu machen.

 

  1. Frische Produkte wie Sandwichs und Wraps werden eher gekauft, wenn Konsument:innen sie sehen können.Frische und ultrafrische Produkte wie Sandwichs, Wraps und Salate sind ein wichtiger Wachstumstreiber im Unterwegskonsum. Konsument:innen lieben es frisch! Deshalb sind diese Produkte ein wichtiger Bestandteil des Sortiments unserer Smart Stores.

Dabei können die Kund:innen die Produkte zum Teil sehen und in die Hand nehmen (bei den Lösungen Smart Shop, Smart Kiosk, Smart BOX und Smart Stop). Mit dem Smart Automat haben wir aber auch eine Lösung im Portfolio, bei der Kund:innen per Touchscreen einkaufen und die Ware anschließend über ein Förderband erhalten.

Unsere Analysen zeigen, dass der Absatz von frischen und ultrafrischen Produkten bei solchen Smart-Store-Lösungen höher ist, bei denen Kund:innen die Produkte sehen und in die Hand nehmen können. Das bestätigt übrigens eine Annahme, die wir zu Beginn unserer Entwicklungsarbeit hatten.

REWE To Go in der Schön-Klinik Düsseldorf Eingang
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Bild: REWE To Go Smart Kiosk in der Schön Klinik in Düsseldorf

„In den kommenden Monaten werden weitere Smart-Kiosk-Standorte in Krankenhäusern und Büro-Gebäuden eröffnen. Auch weitere Smart-Shop-Standorte bereiten wir aktuell vor, darunter den ersten an einem Bahnhof.“
Mehmet Tözge, Director Smart Store Development

So geht es weiter: Roll-outs und weitere Piloten

Bei der Frage, ob sich eine Smart-Store-Lösung bewährt hat, schauen wir uns u.a. drei Hauptkriterien an:

  1. Wird die Lösung von den Konsument:innen akzeptiert und angenommen?
  2. Ist die Technologie zuverlässig?
  3. Lässt sich die Lösung wirtschaftlich betreiben?

Auf der Basis dieser Kriterien haben wir den Roll-out unserer Lösungen Smart Kiosk und Smart Shop begonnen. (Dabei können die Smart Fridges und Smart Vendings aus dem Konzept Smart Shop auch als Ergänzung in bestehenden Shops zum Einsatz kommen, beispielsweise an Tankstellen. Als hybride Lösung ermöglichen sie es, Kund:innen auch nachts ein Versorgungsangebot zu machen, ohne dass dafür Personal benötigt wird. Dadurch können Kund:innen 24/7 Convenience-Produkte kaufen.)

In den kommenden Monaten werden weitere Smart-Kiosk-Standorte in Krankenhäusern und Büro-Gebäuden eröffnen. Auch weitere Smart-Shop-Standorte bereiten wir aktuell vor, darunter den ersten an einem Bahnhof.

Wir freuen uns darüber hinaus auf die ersten öffentlichen Pilot-Standorte der Smart BOX, darunter einer an einem der Top-3-Flughäfen in Deutschland.

Die Entwicklung hört nicht auf

Egal, ob im Roll-out oder noch in der Pilotphase: Bei allen Lösungen gehen die Entwicklung und das Erkenntnisse-Sammeln kontinuierlich weiter. Schließlich entwickeln sich auch die Rahmenbedingungen und die Anforderungen der Konsument:innen ständig weiter.

Wir sind gespannt, wie die Reise weitergeht.

REWE To Go Weißenfels
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Bild: REWE To Go Smart Kiosk in der Asklepios-Klinik Weißenfels (bei Leipzig)